Senioren und Tiere

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Im Alter noch ein Tier anschaffen?

Der Tierschutzverein Bad Homburg e.V. gibt Tipps, was bei der Anschaffung eines Tieres von Senioren oder betreuten Menschen zu beachten ist.

Oft hört man von älteren Menschen, dass sie in Tierheimen aufgrund ihres Alters kein Tier mehr bekommen. Es gibt viele rüstige Senioren, die ihr Tier verloren haben und sich wieder eine tierische Begleitung in ihrem Leben wünschen. Grundsätzlich sollte das Kriterium „Alter“ aber nicht das einzige Entscheidungs- bzw. KO-Kriterium für die Vermittlung eines Tieres an Senioren sein. Es gibt Tierschutz-organisationen, die Tiere unter bestimmten Voraussetzungen auch an rüstige Senioren vermitteln. Dazu müssen einige Punkte gegeben bzw. geklärt sein.

Es sollte von vorneherein sichergestellt sein, dass bei Krankheit oder Tod des Besitzers das Tier bis zu seinem Lebensende gut untergebracht ist. Daher vorsorgen und Absprachen (Verfügungen/Testament etc.) in der Familie, mit Bekannten oder Tierschutzorganisationen treffen. Diese sollten auch gut zugänglich bzw. offen zu finden sein. Durch eine Verfügung/Testament wird geregelt, was mit dem Tier geschehen soll, damit lange Verwaltungswege mitunter durch viele Tierheime etc. vermieden werden können.

Für ältere Menschen macht es Sinn ein schon älteres Tier zu adoptieren. Ältere Tiere sind erfahren und sehr dankbar wieder ein liebendes Zuhause zu haben und der Mensch bekommt ein ruhiges, lebenserfahrenes Tier. Von der Anschaffung eines Welpen oder jungen Tieres wird unbedingt abgeraten. Weiterhin ist auch die Größe des Tieres zu beachten, damit der ältere Mensch ihm auch körperlich gerecht werden kann. Ein nicht zu unterschätzender Aspekt sind die Tierarztkosten; hierzu sollten ggf. auch Rücklagen gebildet werden, um im Ernstfall vorbereitet zu sein, da für ältere Tiere meist keine Krankenversicherung mehr abgeschlossen werden kann bzw. diese mit hohen monatlichen Kosten verbunden sein kann.

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Grundsätzlich sollten diese Punkte von jedem zukünftigen Tierbesitzer bedacht werden. Kann dem Tier genug Zeit neben dem Beruf gewidmet werden? Kann der Hund in Familien mit vielen Kindern noch zur Ruhe kommen. Bekommt er genug Auslauf? Ein Tier ist ein eigenständiges Wesen mit eigenen Bedürfnissen, die berücksichtigt werden müssen.

Im Tierschutz begegnet man mitunter sehr traurigen Fällen. Die Tierschützer Hochtaunus e.V. mussten diese Erfahrung leider erst wieder in jüngster Vergangenheit machen. Der Sozialarbeiter einer im „Betreuten Wohnen“ lebenden Person, meldete sich im Tierschutz und bat um Vermittlung des Tieres. Was die Tierschützer vor Ort vorfanden war eine menschliche wie auch tierische Tragödie. In der Wohnung fanden die Tierschützer das Tier, welches unter lebensgefährlichem Übergewicht litt.  Die Krallen waren extrem lang und das Tier sehr verängstigt. Spaziergänge fanden nicht mehr statt. Beim Tierarzt mussten dann noch Zähne gezogen werden.  Auch, wenn man verstehen kann, dass Tiere den Menschen gut tun, so darf man doch die Bedürfnisse des Tieres nicht vergessen. In Fällen von betreutem Wohnen etc. sollte die Betreuung oder der Soziale Dienst auch das Wohlergehen des Tieres im Auge behalten. Punkte wie Unterbringung im Notfall etc. sind auch hier unbedingt zu beachten. Der Tierschutz stößt schon ohne diese Fälle an seine Grenzen und bittet daher um Beachtung der o.g. Punkte, denn nur unter diesen Voraussetzungen können Tier und Mensch glücklich miteinander leben.

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