Timba - seine Reise als Co-Autor

Alternativ-Beschreibung
BILDQUELLE: I. Stickler

Auch nach der Vermittlung eines Tieres endet für den TSV nicht die „Arbeit am Tier“, sondern es erfolgen Nachkontrollen und oftmals bleiben der TSV und die neuen Tierbesitzer auch danach noch in Kontakt. So auch im Falle der Fellnase Timba, der aus einer spanischen Tötungsstation kam und über den TSV an die Familie der Journalistin und Buchautorin Ines Stickler vermittelt wurde. Wir baten sie, uns mit ihren eigenen Worten von der gemeinsamen Reise mit Timba zu berichten. Sie tat das mit Freuden und schrieb uns Folgendes:

„Lieber Tierschutzverein Bad Homburg,

es gibt Plätze, die berühren auf leichte Art die Seele - für mich ist das der Taunus. Dem Taunus fühle ich mich wie mit einem zauberhaften Band verbunden, seitdem ich vor vielen Jahren als junge Redakteurin nach Hofheim in den Main-Taunus-Kreis kam. Egal, wo auf der Welt ich lebte, ob in London oder in New York, immer zog es mich wenigstens zu einem kurzen Besuch hierher zurück.

Unseren Weihnachtsbaum schlagen wir immer am 1. Advent in Neu-Anspach; mit den Krifteler Erdbeeren haben wir das ganze Jahr über Marmeladen-Glück im Glas; mit Winzer-Sekt aus Flörsheim stoßen wir auf besondere Anlässe an; an Halloween holen wir unsere Kürbisse in Liederbach auf dem Feld. Ich habe langjährige, gute Freunde im Taunus. Meine Lieblingsläden sind im Taunus genau wie meine Lieblingswanderstrecken. Von woher könnte unser neues Familienmitglied also wohl kommen, wenn nicht aus dem Taunus. Zufall oder Schicksal?

Als wir dem übergroßen Wunsch unserer 14 Jahre alten Zwillingstöchter nach einem Hund nach intensiven Diskussionen und Überlegungen nachgegeben haben, war klar: Es soll ein Hund aus dem Tierheim oder aus dem Tierschutz sein. Im Tierheim einen geeigneten kleinen Hund zu finden, gestaltete sich als unglaublich schwierig. Und so sind wir auf den Tierschutzverein Bad Homburg gestoßen, der in der Region großes Ansehen und Vertrauen genießt. „Wir finden ganz sicher den passenden Hund für Sie“, war das Erste, was Frau Klöpper mir am Telefon gesagt hat.

An einem Sonntagmorgen im September durften wir dann Timba bei seiner Pflegefamilie kennenlernen, haben einen gemeinsamen Spaziergang gemacht, tausend Fragen gestellt. Als wir gesehen haben, wie unsere Töchter sofort eine Verbindung zu ihm hatten, war klar: das ist unser Hund.  Keine Woche später ist Timba bei uns eingezogen.

Alternativ-Beschreibung
BILDQUELLE: I. Stickler

Timba ist ein kleiner Mischling aus Spanien, er wurde aus einer Tötungsstation gerettet. Er hat Dobermann in sich, was sich in seiner beeindruckend eleganten Beinhaltung zeigt. Er ist etwa drei Jahre alt und seit knapp zwei Jahren in unserer Familie. Wo immer möglich, darf er uns begleiten und mit uns reisen, er war schon im Skiurlaub in Österreich, hat die Hauptstadt erkundet, liebt den Chiemsee und die französische Atlantikküste. Er ist sehr anhänglich, braucht aber auch seinen Freiraum. Für unsere Kinder ist es ein großes Geschenk, einen Hund zu haben; sie engagieren sich beide auch sehr. In jedem Zimmer hat er ein Körbchen stehen, so dass er jeden Abend entscheidet, bei wem er schlafen möchte – und manchmal tauscht er auch mitten in der Nacht. Besonders schön zu beobachten ist, wie sehr unser kleiner Spanier die Sonne und die Wärme liebt und sich immer genau dort niederlässt, wo gerade die Sonne ins Haus scheint.

Timba wurde uns von Frau Klöpper vermittelt, die uns immer das Gefühl gegeben hat, dass wir das schaffen, einen Hund in unsere Familie aufzunehmen. Sie hat uns daheim besucht und beraten. Leider ist Timba an Leishmaniose erkrankt, was ihm im Alltag aber nicht anzumerken ist, er bekommt lediglich Tabletten. Auch hier bekommen wir Unterstützung und Beratung vom Tierschutzverein.

Wenn es manchmal im trubeligen Alltag mit Hund doch schwierig wird, dann erinnert mein Mann mich daran, dass unser Leben ohne ihn vielleicht weitergegangen wäre, seines ohne uns jedoch nicht.

Ich bin Autorin. Mein jüngstes Buch, „Wandern für die Seele in und um Frankfurt“, erschienen im Droste Verlag, hat Timba ganz intensiv begleitet. Es gibt 20 Lieblingstouren durch die Stadt und über Land, natürlich auch im Taunus. Timba ist mehr als 200 Kilometer über Stock und Stein mit uns gelaufen. Manchmal musste er getragen werden, weil das Gras so hochstand, bei einer Tour sind wir alle Fünf komplett nass geworden, und bei Eis und Schnee haben wir zusammen den Altkönig erobert. Timba hat es sogar aufs Buch-Cover geschafft.

Wir sind froh und dankbar, dass wir über den Tierschutzverein Bad Homburg die Möglichkeiten hatten, ein Tier zu retten. Ganz besonders schätzen wir, dass die Mitarbeiter und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer die Hunde vor der Vermittlung kennenlernen, ihr Verhalten beobachten und Charakter, Bedürfnisse und Probleme einschätzen und so die passende Familie finden. Wir wünschen uns, dass es gelingt, Vorurteile abzubauen, wenn es um die Adoption ausländischer Tiere geht. Was doch am Ende zählt ist, dass ein Hund in Not ein neues Zuhause gefunden hat.

Beste Grüße, Ihre Ines Stickler“   

Weitere Informationen: www.ims-jb.com ; Instagram ims_journalistenbuero

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